Die Schweiz führt seit mehreren Jahren die regelmäßige Umfrage des Natixis Global Asset Managent Global Retirement Index an. Das Jahr 2023 bildet da keine Ausnahme. Diese Rangliste basiert auf einer Analyse von 150 Ländern, wobei vor allem die Lebensqualität und die finanzielle Sicherheit berücksichtigt werden. Wie in den Vorjahren behält die Schweiz auch 2023 ihre Führungsposition.
Es genügt zu sagen, dass die Höhe der durchschnittlichen Rente in den europäischen Ländern um ein Vielfaches geringer ist als im Alpenland. Und wenn wir die vollständigen Zahlungen einschließlich der freiwilligen Versicherung berücksichtigen, dann wird der Unterschied im Versorgungsniveau der Rentner in der Schweiz und im übrigen Europa auf mehrere Größenordnungen geschätzt. Analysten führen den Erfolg der Schweiz auf ihre entwickelte Wirtschaft in Verbindung mit einem starken Finanzsystem zurück, das es den Pensionsfonds ermöglicht, auf dem Markt zu investieren und ihren Kunden eine wirklich gute Rentenerhöhung zu sichern.
Auch die Sozialpolitik spielt eine Rolle: Sie sorgt für einen allgemeinen Zugang zur Gesundheitsversorgung und zu anderen öffentlichen Gütern sowie für kontinuierliche Investitionen in Infrastruktur und Technologie. Doch nichts ist perfekt. Wie der Bericht feststellt, hat auch die Schweiz Probleme mit der Altersvorsorge. Insbesondere die deutliche Aufwertung des Schweizer Frankens infolge der Weigerung der Zentralbank der Eidgenossenschaft, einen festen Wechselkurs des Frankens gegenüber dem Euro zu unterstützen, wurde von den Forschern hervorgehoben.
Diese Maßnahme hat den Einlegern, auch denjenigen im Rentenalter, geschadet. Darüber hinaus wirkt sich die in der Schweiz eingeführte negative Verzinsung der Einlagen negativ auf die Bereitschaft aus, in freiwillige Rentenversicherungen zu investieren (in der Schweiz bilden diese Programme die so genannte "dritte Säule" des gesamten Rentenversicherungssystems).
Das Fundament des Glücks
Das heutige Rentensystem wurde in der Schweiz nach einer eidgenössischen Volksabstimmung am 3. Dezember 1972 eingeführt. Das System beruht auf drei Säulen, die jeweils spezifische Aufgaben haben. Die erste Säule stellt, vereinfacht gesagt, die staatliche Grundversicherung dar und beruht auf dem "Gesetz über die Alters- und Hinterlassenenversicherung".
Der Fonds der "ersten Säule" wird aus den Solidaritätsbeiträgen der Versicherten und des Staates gebildet. In der Schweiz ist es nicht möglich, allein von dieser Rente zu leben. Wenn Sie so lange wie möglich in die erste Säule einzahlen (44 Jahre für Frauen, 45 Jahre für Männer), kann die Mindestrente 1.200 Franken pro Monat betragen, was für die Schweiz sehr niedrig ist.
Die zweite "Säule" des Rentensystems besteht aus den Zahlungen sowohl des Versicherten als Arbeitnehmer am Arbeitsplatz als auch des Arbeitgebers. Dies wird durch das "Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge" geregelt. Praktisch alle Arbeitnehmer zahlen im Rahmen dieser Regelung Beiträge; Selbstständige können dies freiwillig tun.
Die dritte "Säule" des schweizerischen Rentensystems ist freiwillig. Die Investition in die Altersvorsorge im Rahmen dieser "Säule" kann auf der Grundlage zahlreicher Optionen erfolgen, die den Kunden von den führenden Banken des Landes angeboten werden. Dies ist das eigentliche System, um sich um seine eigene Rente zu kümmern.
In der Schweiz wird das System der freiwilligen Versicherung rege genutzt, weil es - und das ist sehr wichtig - erhebliche Steuervorteile mit sich bringt. Diese Beiträge sind steuerlich absetzbar, was solche Investitionen sehr günstig macht. Theoretisch kann man mit allen drei Säulen eine Rente von 6.000 Franken im Monat erwirtschaften, was bereits ein gutes Gehalt für eine durchschnittliche Führungsposition ist.
Die versprochenen 64 Jahre warten
Doch um in der Schweiz ein glücklicher Rentner zu werden, muss man lange und hart arbeiten. Das Rentenalter in der Schweiz wurde mehrmals geändert und liegt jetzt bei 64 Jahren für Frauen und 65 Jahren für Männer. Seit einigen Jahren setzen sich einige politische Parteien in der Schweiz aktiv für eine Erhöhung des Rentenalters auf 67 Jahre ein.
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